Als HR-Verantwortlicher oder Mitglied des Managementteams kennen Sie die Herausforderungen beim freiwilligen Austritt von Mitarbeitenden. Um tragfähige Lösungen zu etablieren, müssen wir die Auswirkungen klar benennen.
Die Zahlen sind eindeutig: Laut Gallup verursacht die Neubesetzung einer Stelle weit höhere Kosten als nur die Rekrutierung. Hinzu kommen Produktivitätsverluste, Know-how-Verlust und sinkende Teamdynamik. Die geschätzten Kosten betragen:
Bei einem Jahresgehalt von 50.000 € entspricht das einem Verlust von 25.000 € bis zu 100.000 €. Kein Unternehmen kann es sich leisten, diese Summen zu ignorieren.
Jahrelang lag der Fokus auf klassischen „Push“-Faktoren. Im hybriden Arbeitsumfeld entsteht jedoch eine neue, oft übersehene Ursache im eigenen Unternehmen: die Technologie.
Bekannte Wechselgründe gelten weiterhin. Studien (u. a. vom Work Institute) zeigen:
Neu ist jedoch ein immer stärkerer Faktor: Friktion in der Arbeitsumgebung.
Laut Gartner (2024) ist die Bindung von Leistungsträgern in Organisationen mit Anwesenheitspflicht um 16 % niedriger. Nicht das Büro selbst schreckt ab, sondern die erlebten Hürden.
Beispiel: Ein Mitarbeitender fährt ins Büro für Teamarbeit, findet keinen freien Arbeitsplatz, sucht 20 Minuten nach einem Besprechungsraum – und stellt fest, dass das Team im Homeoffice ist. Eine vermeidbare Erfahrung mit echtem Frustrationspotenzial.
Die versprochene Flexibilität bleibt so Theorie. Selbst wenn Ihre Unternehmenskultur Flexibilität betont – wenn die zugrunde liegende Technologie nicht reibungslos funktioniert, wird sie zur Hürde statt zum Helfer.
Das Problem: Es liegt nicht an einem einzelnen Tool, sondern an der fragmentierten Gesamterfahrung. HR und IT müssen Technologie deshalb aus Sicht der Mitarbeitenden betrachten – nicht in Silos.
Eine effektive, mitarbeiterorientierte Technologielandschaft basiert auf fünf eng verzahnten Komponenten:
Fehlt diese Möglichkeit, entstehen täglich kleine Frustrationen – und auf Dauer verlieren Sie Leistungsträger.
Eine umfassende Optimierung Ihrer Technologie muss kein Großprojekt sein. Beginnen Sie mit schnellen Erfolgen:
Beginnen Sie mit der täglichen Nutzererfahrung – dort liegt der schnellste Hebel. Erst wenn Mitarbeitende im Alltag unterstützt werden, kann auch kultureller Wandel greifen.
Bevor Sie in Engagement-Programme investieren, prüfen Sie: Wie einfach ist es heute, gute Arbeit zu leisten?